Mesolithikum
(Mittelsteinzeit 10.000 – 3.800 v. Chr.)
Einschneidende Klimaveränderungen am Ende der Eiszeit machen eine Anpassung der mesolithischen Jäger und Sammler an die neuen Bedingungen notwendig. Durch den Rückzug des Eises veränderte sich die Fauna, kälteliebende Tiere wie Mammut oder der Höhlenbär sterben aus, die Kollektivjagd verliert an Bedeutung.
Dafür bieten die Wälder neues Jagdwild wie Hirsch oder Reh. Neue Nahrungsquellen werden erschlossen, Fischfang und das Sammeln verschiedener Pflanzen, z.B. Beeren, Nüsse, Wildfrüchte, aber auch erste wild wachsende Getreidesorten gehören neben der Einzeljagd zu den wichtigsten Lebensgrundlagen. Fundorte: Krinnabalme, Rheinbalme.
Neolythikum
(Jungsteinzerit ca. 3.800 – 1.800 v. Chr.)
Mit dem Neolythikum ändert sich die Lebensweise des Menschen grundlegend. Vom herumziehenden Jäger und Sammler entwickelt er sich zum sesshaften Ackerbauern und Viehzüchter. Dies bringt massive Eingriffe für die Umwelt mit sich: Rodung und Kultivierung der Böden, ebenso wie Domestikation von Tieren und Pflanzen.
Die Daten im Raum Koblach lassen bislang noch kein schlüssiges Bild von der Lebensweise des neolithischen Menschen in dieser Gegend entstehen. Wenige Anhaltspunkte deuten auf Siedlungen an vorragenden Spornen der Talränder und Inselberge. Knochen von Haustieren und Reste pflanzlicher Nahrung geben Hinweise auf die Kenntnis von Ackerbau und Viehzucht. Fundorte: Kadel, Krinnenbalme, Nellenbürgle, Rheinbalme.
Frühe und mittlere Steinzeit
(ca. 1.800 – 1.200 v. Chr.)
Bereits am Ende der Jungsteinzeit war die Kenntnis von Kupfer von Osteuropa in die Alpenregion gelangt. Um etwa 1.800 v. Chr. Eröffnet dann Bronze (Legierung von Kupfer und Zinn) neue Möglichkeiten in der Geräte- und Werkzeugherstellung. Die Nachfrage nach dem neuen Metall dürfte auch zu einer auffallenden Änderung der wirtschaftlichen Gepflogenheit und zu einer Aufwertung der inneralpinen Gegenden, beruhend auf den dortigen Erzvorkommen, geführt haben.
Im Bodensee- und Alpenrheintal hat das neolythische Element ohne den neuen Werkstoff bis an das Ende der Frühbronzezeit überlebt. Erst relativ spät wurde die Technologie und Kultur der Bronzezeit übernommen. Hier beginnt für die Kummenregion die eigentliche Siedlungsgeschichte. Ackerbau und Viehzucht sind die wichtigste Lebensgrundlage, die Jagd tritt in den Hintergrund. Fundorte: Kadel, Birken, Neuburghorst, Glitzbalme, Glitzhöhle, Krinnabalme, Nellenbürgle, Rheinbalme.
Späte Bronzezeit – Urnenfelderkultur
(ca. 1.200 – 800 v. Chr.)
Ein neues Element am Beginn der Bronzezeit, das mit weitreichenden Änderungen der religiösen Vorstellungen zusammenhängt, gibt dieser Epoche den Namen Urnenfelderkultur. Die Menschen beginnen ihre Toten zu ver brennen und die Urnen zu bestatten. Die für diese Zeit typischen großen Gräberfelder fehlen zwar in der Umgebung von Koblach völlig, das Keramikinventar bestätigt jedoch an vielen Fundorten eine durchgehende Siedlungstätigkeit in dieser Periode. Typische – häufig zufällige und beim Torfstechen aufgelesene – Metallfunde liefern ebenfalls wichtige Anhaltspunkte für die Datierung. Fundorte: Neuburghorst, Dürne, Glitzbalme, Glitzhöhle, Kadel, Rheinbalme, Krinnenbalme.
Melauner Kultur
Die in Koblach aufgefundenen urnenfelderzeitlichen Scherben fanden sich häufig in Schichten, die auch Fragmente von sogenannter Melauner Keramik – oft auch Keramik vom Typus Laugen/Melauner genannt – bargen. Dabei handelt es sich um eine keramische Gruppe, die einmalig und typisch für die Gegend um die inneralpinen Flüsse Etsch, Eisack (bis zur Nordspitze des Gardasees), Innoberlauf und Alpenrhein ist und deren nördlichste Ausläufer am Kummenberg und auf dem Montlinger Berg gelegen sind. Wichtigster Fundort in Vorarlberg: Feldkirch Altenstadt – Grütze.
Eisenzeit
(ca. 800 – 15 v. Chr.)
Das Auftreten eines neuen Werkstoffes – des Eisens – markiert den Beginn der Eisenzeit, deren älterer Abschnitt als Hallstatt-Kultur und deren jüngerer als La Tine Kultur bezeichnet wird. Beide Kulturen hatten auf den Koblacher Raum nur begrenzte Auswirkungen. Lediglich einzelne Elemente der älteren Eisenzeit, die Schaukelringe von Koblach-Kadel und Winkla – und wenige keltische Schmuckstücke aus der jüngeren Eisenzeit, belegen den Kontakt zu gesamt-mitteleuropäischen Strömungen. Insgesamt dürften die hier ansässigen Gruppen jedoch stark an ihrer eigenen Tradition festgehalten haben, was auch Fragmente sogenannter „Schnecken Keramik“ vermuten lassen, die heute als eigenständige inneralpine Ausformung im Anschluss an die Melauner Kultur gesehen werden. Fundorte: Kadel, Winkla, Glitzbalme, Neuburghorst, Glitzhöhle.